Abhilfe bei schlechten Noten
Vielen Eltern von Schulkindern ist das leider ein nur allzu vertrauter Anblick: Mit hängenden Schultern, den Blick nach unten gerichtet, stehen die Sprösslinge vor einem, um von wieder mal schlecht ausgefallenen Klassenarbeiten zu berichten. Die emotionale Reaktion der meisten Mütter und Väter ist ein Gemisch von Mitleid, Ärger, Wut und vor allem Ratlosigkeit, wie man den Kindern helfen soll.
Erziehungsberechtigte müssen nicht in Panik verfallen, wenn ab und zu mal ein Ausrutscher passiert, ist das völlig normal. Schüler sind keine Lernmaschinen, die kontinuierlich Bestleistungen produzieren. Doch wenn sich die Noten im Bereich von gerade noch ausreichend und mangelhaft häufen, so dass womöglich auch die Versetzung gefährdet ist, wird es Zeit zu handeln.
Woher kommen die schlechten Noten?
Bevor Maßnahmen zur Verbesserung der Schulleistungen in Angriff genommen werden, sollte zunächst analysiert werden, welche Ursachen die schlechten Noten haben. Wenn das Kind trotz Lernens und Hilfe kontinuierlich keine guten Leistungen schafft, ist es intellektuell oder entwicklungspsychologisch überfordert.
Viel häufiger sind aber die Fälle, in denen bei genügender Anstrengung durchaus gute Noten erzielt werden, es aber leider viel zu selten dazu kommt. Gerade bei Jungen und Mädchen in der Pubertät sind viele Dinge wie Fußball, Mode und Freunde wichtiger als die Schule.
Doch auch ernste psychische Probleme wie Depressionen, Essstörungen oder Versagensängste können hinter schlechten Noten stecken.
Gespräch mit dem Lehrer
Um dem Kind bei Lernschwierigkeiten wirksam helfen zu können, steht das Gespräch mit dem Klassenlehrer und eventuell auch anderen Lehrern, in deren Fächern die schlechten Noten geschrieben werden, an erster Stelle. Dabei kann geklärt werden, ob der Lehrer die Ursache des Problems ähnlich einschätzt.
Anschließend handeln
Im Fall der Überforderung des Schülers kann es langfristig nur eine Lösung geben: Entweder wird das Kind in eine andere Schulform oder in eine Klasse zurück versetzt. Wichtig ist, dass Kinder dies nicht als Versagen, sondern als etwas Positives erleben. Bei nur vorübergehenden Problemen kann Nachhilfeunterricht helfen, die Lücken zu schließen.
Wenn Desinteresse an schulischen Dingen das Hauptproblem ist, hilft es oft schon, den Sprösslingen freundlich, aber unmissverständlich die Folgen von schlechten Schulleistungen aufzuzeigen: Kein höherer Schulabschluss, wahrscheinlich nur eine wenig interessante Ausbildung und ein schlechter bezahlter Job. Wenn dann nicht der Knoten platzt, sollte man schweren Herzens die Kinder ihre eigenen Erfahrungen machen lassen. Ab einem gewissen Alter hilft Druck überhaupt nicht mehr – im Gegenteil.
Bei schweren psychischen Problemen ist der Gang zum Psychologen unvermeidbar, viele Schulen können diesbezüglich Empfehlungen aussprechen oder besitzen einen eigenen Schulpsychologen.