Aus dem Alltag mit einem allergiekranken Kind

Aus dem Alltag mit einem allergiekranken Kind © Bronwyn Photo - Fotolia.comViele Eltern kennen das Szenario, das eine Mutter hier schildert: Als Kleinkind war mein Sohn kerngesund gewesen, aber das änderte sich schlagartig, als er den Kindergarten und später dann die Schule besuchte. Zunächst brachte er alle zwei bis drei Monate einen grippalen Infekt mit nach Hause. Diese ließen sich anfangs noch mit sanfter Medizin kurieren, da nicht nur ich, sondern auch unser Kinderarzt nichts davon hielten, Antibiotika ohne Not einzusetzen.

Doch dann häuften sich die Infekte und der Kleine musste häufiger Antibiotika nehmen. Halsentzündungen hatte er eher selten, aber die Nasennebenhöhlen waren, trotz Spülungen und Nasenduschen chronisch entzündet. Der Schleim löste sich immer schwerer und nur unter starkem Nasenbluten.

Allergien

Jetzt behandelte ihn auch der Hals-Nasen-Ohrenarzt. Der erste Allergietest schon bestätigte, dass außer einer Hausstauballergie auch mehrere Lebensmittelunverträglichkeiten vorlagen. Mein Sohn wurde positiv auf Roggen und Nüsse getestet. Die Teppiche flogen bis auf ein paar echte Brücken aus der Wohnung und das Bett meines Kindes wurde mit Milbenschutzbezügen ausgestattet. Vorher kauften wir ihm eine neue Matratze und behandelten sie mit Niembaumspray, um eventuelle Milben abzutöten.

Desensibilisierung

Dann begann im fünften Lebensjahr die zwei Jahre dauernde Desensibilisierung gegen Hausstaub mit Tropfen. Diese wurden täglich einmal unter die Zunge geträufelt. In den ersten Monaten verstärkten sich die Symptome und Bronchialasthma trat auf. Zeitweise mussten wir zu Cortisonspray greifen, wenn er nicht richtig Luft bekam. Als hätte er nicht genug mitgemacht, bekam er auch noch einen Pseudo-Krupp-Infekt mit Erstickungsanfällen. Immer öfter bekam mein Sohn Antibiotika und landete mehrmals wegen seines schlechten Allgemeinzustands im Kinderkrankenhaus.

Mutter-Kind-Kur

Wir beantragten eine Mutter-Kind-Kur, die auch ich mittlerweile dringend nötig hatte. Diese drei Wochen in einem Heilbad mit Salinenanlage hat sowohl meinem Kind als auch mir gut getan. Meinem Sohn verschrieb die Kinderärztin Inhalationen, Wassergymnastik und Rückenschule, aber auch ich hatte mein eigenes Programm mit Massagen und medizinischen Bädern. Diese Anwendungen und der Austausch mit anderen betroffenen Kindern und ihren Müttern taten uns sehr gut und wir sammelten neue Kräfte.

Auf dem Weg der Besserung

Die Desensibilisierung zeigte allmählich Wirkung und die Infekte, vor allem das fürchterliche Nasenbluten, traten nicht mehr so häufig auf. Ich achte immer noch strikt auf eine ausgewogene Ernährung und ausreichende Flüssigkeitszufuhr.

Die Wohnung wird im Winter nur mäßig geheizt und in jedem Zimmer gibt es Luftbefeuchter. Am Wochenende, egal bei welcher Witterung, gehen wir im Wald spazieren. Mein Sohn ist jetzt zehn Jahre alt und das Schlimmste scheint überwunden.