Aus Zwei werden Drei

© Gerd Altmann / PIXELIO Das erste gemeinsame Kind ist immer ein ganz besonderes Ereignis im Leben eines Paares. Es ist sozusagen der Inbegriff der gegenseitigen Liebe. Romantisch stellt man sich die gemeinsame Zeit zu dritt vor: Endlich ist man eine richtige Familie.

Doch dann: Keine Nacht schläft man mehr durch, Windelberge stapeln sich im Mülleimer und das gemeinsame Liebesleben bleibt auf der Strecke.


Viele Paare machen sich nicht bewusst, dass ein Kind eine Beziehung komplett verändern kann. Plötzlich dreht sich alles nur noch ums Baby und außerhalb der Bedürfnisse des neuen Erdenbürgers, kommt meist alles andere zu kurz.

Beziehungstherapeuten wissen: Viele junge Eltern leiden darunter, dass sie kaum noch Zeit mit Freunden verbringen können. Und: viele Paare entscheiden sich mit dem ersten Kind auch plötzlich wieder für die klassische Rollenverteilung. Der Mann geht arbeiten, die Frau bleibt bei dem Kind zu Hause.

Viele Frauen, die vorher berufstätig waren, sehen sich plötzlich nur noch im Mama-Kind-Kosmos und sind damit oft unglücklich. Aber auch die jungen Väter haben mit einigen Problemchen zu kämpfen: Einige fühlen sich ausgeschlossen aus der Mutter-Kind-Beziehung oder sind eventuell sogar eifersüchtig auf den kleinen Wonneproppen, der die Partnerim völlig in Beschlag genommen hat.

Viele Frauen verlieren kurz nach der Geburt zeitweise die Lust auf Sex oder sind von dem Baby völlig vereinnahmt. Die körperliche Liebe kommt dann ebenfalls zu kurz und für viele Männer ist das ebenfalls ein herber Rückschlag. Statistisch gesehen scheitert jede fünfte Ehe nach der Geburt des ersten Kindes.

Beziehungsexperten aber sagen: „Das muss nicht sein.“ Es gibt wichtige Regeln, die den Weg zur eigenen kleinen Familie erleichtern, die junge Eltern schon vor der Geburt ihres Babys beherzigen sollten.

Hier einige Beziehungstipps für frischgebackene Eltern:

Frau und Mann bleiben
Liebe Männer, habt Geduld mit euren Liebsten, wenn sie nach einer Entbindung nicht sofort wieder Lust verspüren. Eine Geburt ist immer ein Ereignis, das den weiblichen Körper enorm mitnimmt. Auch ein Kaiserschnitt, der ja eine richtige Operation ist, hat Nachwirkungen. Wenn aber alles geheilt ist, dann sollte man sich wieder daran erinnern, dass man nicht nur Mama und Papa ist, sondern auch immer noch Frau und Mann.

Nehmt Euch einen Babysitter und geht mal wieder richtig schön feiern oder romantisch Essen. Übrigens ist es genauso wichtig, sich ab und zu allein mit den Freunden zu treffen um dem Alltag zu entfliehen. So könnt ihr auch mal mit Dritten über Dinge sprechen, die einen belasten.

Kommunikation ist alles
Es ist keine Schande, Fehler zu machen. Wichtig ist nur, diese zu erkennen und sich, zur Not, auch Mal professionelle Hilfe zu holen. Viele Beziehungstherapeuten bieten Kommunikationstrainings an. Hier lernt man wieder richtig miteinander über die eigenen Bedürfnisse und Wünsche zu sprechen sowie wieder richtig zuzuhören.

Einseitige Rollen vermeiden
Wichtig ist, sich bei der Verrichtung der Arbeiten rund ums Kind und rund um den Haushalt die Aufgaben zu teilen und diese auch mal zu wechseln.

Und auch die Männer sollten nicht unbedingt geschont werden: Windeln wechseln, Fläschchen geben, bügeln, waschen und Babybrei kochen – das stärkt auch die Bindung zwischen Papa und Kind.