Bildschirm oder Bauklotz: Beides ist förderlich

Einen Stift und ein leeres Blatt Papier – mehr brauchen Kinder oft nicht, um ihrer Fantasie freien Lauf zu lassen. Doch halt! Wo kommt denn diese bunte Figur her, die das Töchterchen gerade liebevoll auf den Zettel malt? Stammt die nicht aus dem Computerspiel des Sohnemanns? Experten wie die Medien- und Heilpädagogin Cordula Dernbach betonen bereits seit Jahren: „Spiele geben Anreize, Ideen in eine Erlebniswelt umzusetzen.“

Die Elternsorgen sind oft groß, manchmal zu groß, wenn es um das Medium Computer oder die neuen Spielkonsolen geht. „Doch wie für viele andere Dinge gilt auch für Computerspiele: Auf die richtige Dosierung kommt es an“, sagt der Psychologe Prof. Dr. Rudolf Egg von der Universität Erlangen-Nürnberg. Und auf das richtige Mittel: Ein gut gemachtes Computer- oder Konsolenspiel fördert und fordert das Kind gleichermaßen, lässt aber immer genug Platz für Ideen abseits des Monitors. Bauklotz oder Bildschirm – das sei keine Entweder-oder-Entscheidung, so Dernbach: „Sie sollten nebeneinander Platz haben.“

Ideen, virtuelle Erlebnisse auf die reale Welt zu übertragen, kommen meist von ganz allein. Aber was genau macht der Zögling da eigentlich vor dem Monitor? Ein kurzes Gespräch mit ihm löst oft die größten Fragezeichen in Luft auf. „Ich kenne kein Spiel, von dem Eltern keinen blassen Dunst haben, wenn sie daneben sitzen“, erzählt die Medienpädagogin. Dieses Frage-Antwort-Spiel zwischen Kind und Eltern kann wiederum weitere Impulse für die Kreativität geben. Dabei sollten Mütter und Väter natürlich trotzdem ein Auge auf die Spielinhalte haben.

Wenn das Kind plötzlich eine Figur aus einem Spiel nachspiele und verschiedene Probleme in dieser Rolle zu lösen versuche, sei das ein ganz normaler Vorgang, so Cordula Dernbach. Es habe sich dann eine Rolle ausgesucht und übe sich im Perspektivwechsel des wirklichen Lebens.

Unterstützend können Eltern trotzdem tätig werden. Und das muss nicht mal sonderlich ins Geld gehen. Was bringt das teure Spielzeug, wenn Stifte und Malpapier schon ausreichen? Das Kind entscheidet, was es malt und wie es malt. Auf die Ideen kommt es von ganz alleine. Und ganz sicher durch
gute Computer- und Konsolenspiele für Kinder