Der Dauerschreihals – Was tun, wenn das Baby dauernd weint?

SchreihalsDas ist der Horror einer jeden jungen Mutter: Monikas kleiner Sohn Jonas schreit und weint. Der acht Wochen alte Säugling lässt sich einfach nicht beruhigen. Alle Versuche Jonas zum Lachen zu bringen scheinen zwecklos zu sein – Monika ist am Ende ihrer Kräfte.

Viele frischgebackene Mütter sind mit dieser Situation überfordert und bald zerrt der kleine Schreihals auch an den Nerven der anderen Familienmitglieder. Doch Babys tun dies nicht um die Eltern zu ärgern, es ist für die Kleinen in dieser Phase ihres Lebens die einzige Möglichkeit mitzuteilen: „Mir geht es gerade nicht gut“. Experten raten: Ruhe bewahren und Geduld haben, denn meistens verebbt das Dauergekreische mit dem dritten Lebensmonat bereits wieder.

Das Baby hat keine andere Sprache

Die Natur hat es so eingerichtet, dass das schutzloseste Mitglied einer Familie das Weinen und Schreien benutzen kann, um auf ein Unwohlsein aufmerksam zu machen. Säuglinge können noch nichts selbst tun und sind den Älteren völlig ausgeliefert. Es ist aber auch blöd, wenn man schon wieder Hunger hat und die Mama das einfach nicht verstehen will. So gesehen ist das Schreien eigentlich eine sinnvolle Sache, denn Mamas und Papas haben so die Möglichkeit festzustellen, wann es Zeit für die Flasche, eine neue Windel oder ein Schläfchen ist.

Oftmals senden Babys schon bevor sie hartnäckig zu schreien anfangen, ganz kleine körperliche Signale aus, die ein Unwohlsein anzeigen können. Diese zu entdecken und sie richtig zuordnen zu können, das braucht eine kleine Weile. Doch Eltern, die sich liebevoll mit ihrem Kind beschäftigen, werden diese individuelle Signalsprache bald zu entschlüsseln wissen. Mit der Zeit lernen Mama und Papa ihr Kind immer besser kennen und wissen die Nuancen des Wimmerns, Weinens oder Schreiens zu unterscheiden. Irgendwann ist dann ganz klar was das Baby eigentlich gerade braucht.

Rituale schaffen

Um dem Kind Harmonie und Geborgenheit zu vermitteln, ist es ratsam alltägliche Rituale zu etablieren. Wenn das Baby immer zur selben Zeit das Fläschchen bekommt, gewickelt, gebadet oder zum Schlafen hingelegt wird, hilft das dem Kind sich im Alltag zurechtzufinden und es fühlt sich sicher und als Teil der Familie. Auch kann es helfen dem Säugling einen tieferen, wohligeren Schlaf zu bescheren, wenn man ihm vor dem Zubettgehen ein Lied vorsingt, eine Babymassage macht oder eine Geschichte vorliest. Die immer wiederkehrenden Rituale geben dem Kind die nötigen Anhaltspunkte, um sich im Tag und in der Nacht zurechtzufinden. Auch für die Eltern ist diese Regelung hilfreich, wenn das Kind zum Beispiel nachmittags zu weinen anfängt dann ist klar: um diese Zeit hält es immer sein Schläfchen, also lege ich es hin.

Gründe fürs Schreien

Wenn Babys Schreien, dann wollen sie mitteilen, dass sie hungrig sind, eine volle Windel haben oder vielleicht unter Bauchweh leiden. Durch Ausprobieren kann meist feststellen warum das Baby gerade schreit. Fühlt es sich gerade unsicher und alleine? Dann nehme ich es auf den Arm. Ist ihm langweilig? Dann singe ich ihm vielleicht ein schönes Lied vor. Ist es hungrig? Dann biete ich ihm das Fläschchen an. Braucht es seinen Schnuller? Dann schaffe ich auch hier Abhilfe.

Junge Eltern sollten sich zu Beginn nicht verunsichern lassen, wenn keine der üblichen Strategien das Kind zur Ruhe bringen kann, wissen Experten. Ganz wichtig ist es, selbst die Nerven zu bewahren, Geduld zu haben und im Notfall – mit Ohrstöpseln bewaffnet – dem Kind immer und immer wieder die verschiedenen Annehmlichkeiten, wie Kuscheln, Vorsingen, Fläschchen oder Schnuller anzubieten. Denn manchmal haben auch Babys schlechte Laune, sie sind ja auch nur Menschen. Ablenkung ist hier eine gute Strategie, denn Neugierde ist allen Kindern eigen. Die Grundregel lautet: Ruhe bewahren. Auch für das Neugeborene ist diese Lebenssituation neu und es dauert eine Weile bis sich Eltern und Kind zu einem Team entwickelt haben.

Manchmal liegen die Gründe für andauerndes Schreien auch im Umfeld. Manche Kinder vertragen Lärm und Hektik nicht so gut wie andere. Hier ist es angebracht die Babys zum Schlafen in einen eigenen, ruhigen Raum zu legen. Vielleicht ist das Kind aber auch krank, wenn man sich hier unsicher ist, sollte man auf jeden Fall den Kinderarzt um Rat fragen. Andererseits sind auch die Kinder auffällig, die oft Schreien und dies ganz urplötzlich nicht mehr tun, auch hier sollte man vorsichtshalber den Arzt aufsuchen.

Hoffnung in Sicht

Die meisten Babys hören nach circa drei Monaten auf mit dem Dauergeschrei auf, denn zunehmend entdecken sie die weiteren Kommunikationsmöglichkeiten mit ihrer Umwelt. Gurren, Brabbeln, Lächeln oder „eine Schnute ziehen“ gehören dann schon zum Repertoire des Kindes. Und auch die Eltern kennen ihr Kind nun viel besser und wissen die verschiedenen Stimmungen genau zu deuten. Besonders wichtig aber ist es, dass Eltern in dieser Zeit nicht vergessen, dass sie auch ein Paar sind. Trotz des Schreihalses zu Hause sollte man sich wenigstens für zwei Stunden an einem bestimmten Tag in der Woche Zeit für sich nehmen. Und so entspannt wird man schneller als man denkt zu einer Familie.