Dreimonatskoliken – Was tun?

Dreimonatskoliken bei Babys ©2011 iStockphoto LP. iStockphoto®

Wenn ein Baby unter Dreimonatskoliken leidet, ist das eine schwere Prüfung für die ganze Familie. Dreimonatskoliken treten – wie der Name schon andeutet – oft in den ersten drei Lebensmonaten auf, können aber auch bis zum siebten oder achten Lebensmonat andauern.

Ursache sind Lebensmittel, die der Verdauungstrakt des Babys nicht bewältigen kann. Diese Lebensmittel werden über die Muttermilch aufgenommen, bei Flaschenkindern kann aber auch eine Unverträglichkeit der gereichten Milch vorliegen.

Ein Baby mit Dreimonatskoliken hat starke Bauchschmerzen, die es seiner Natur gemäß nur über Schreien ausdrücken kann. Dieser klägliche und andauernde Hilfeschrei greift Eltern natürlich direkt ans Herz und lässt oft auch Versagensgefühle aufkommen, die es nicht gerade leichter machen, dem Baby gegenüber die so nötige Ruhe auszustrahlen und es entspannt zu beruhigen.

Von einer Dreimonatskolik kann man ausgehen, wenn man alle anderen Faktoren, warum das Baby schreien könnte, ausgeschlossen hat. Daher gilt es erst zu überprüfen, ob das Baby vielleicht durstig oder hungrig ist, ob es Zuwendung braucht, ob es müde ist oder gewickelt werden muss.

Ist dies alles nicht der Fall, ist es Zeit für einen Besuch beim Kinderarzt, wenn die Schreianfälle andauern. Der Kinderarzt sollte zuerst klären, ob eine andere körperliche Ursache vorliegt, oder ob es sich wirklich um die schmerzhaften Koliken handelt.

Manche Ärzte neigen dazu, sofort Medikamente zu geben, was in manchen Fällen auch richtig und sinnvoll ist, trotzdem sollten die Eltern in Absprache mit dem Arzt erst versuchen, die Koliken ohne Medikamente, die schließlich auch Nebenwirkungen haben, in den Griff zu bekommen.

Stillende Mütter sollten auf jeden Fall auf blähende Nahrungsmittel wie Bohnen, Zwiebeln und Kohlsorten, aber auch auf kohlensäurehaltige Getränke verzichten. Das Baby sollte lernen, Fencheltee aus dem Fläschchen zu nuckeln, denn dieser kann die schmerzhaften Blähungen zwar nicht ganz verhindern, aber doch sehr lindern.

Zeigt das alles keine Wirkung, sollte der Kinderarzt nach einer Nahrungsmittelunverträglichkeit forschen, denn diese wird das Kind auch weiterhin belasten.

Viele Eltern schwören auf das Hausmittel der „Fliegerstellung“. Dabei wird das Baby in ruhiger Atmosphäre mit dem Bauch nach unten liegend auf dem Unterarm der Betreuungsperson vor dem Körper gehalten und sanft hin und her getragen.