Hilfe, mein Kind schreibt mit links!
Wenn man sagt „Das mache ich mit links!“ meint man, dass etwas so einfach ist, dass man genauso gut die linke Hand nehmen könnte. Was aber sollen Eltern tun, wenn ihr merkt, dass ihr einen kleinen Linkshänder in der Familie habt, der die einfachen Dinge mit rechts macht?
Spätestens mit der Einschulung wird die Schreibhand eines Kindes zum Thema. Hat sich bis dahin noch nicht gezeigt, welche Hand ein Kind bevorzugt, ist es sinnvoll, mit dem Kinderarzt zu sprechen und sich um einen Test zu bemühen. Ist klar, dass es sich beim Kind um einen Linkshänder handelt, können ein paar einfache Schritte helfen, das Schreiben im Schulalltag zu erleichtern.
Linkshänder in der Schule
Klärt bei der Einschulung mit der Lehrerin ab, dass euer Kind Linkshänder ist und auf keinen Fall umgeschult werden darf. Die bis in die 1970er Jahre praktizierte Umerziehung hat gezeigt, dass sie mehr Probleme verursacht, als den Linkshändern das Leben zu erleichtern. In den meisten Schulen ist das Schreiben mit der linken Hand glücklicherweise heute selbstverständlich.
Die Blick- und somit auch Schreibrichtung der meisten Linkshänder verläuft naturgemäß von rechts nach links. Ein „Linkspfötchen“ hat es also bei ersten Schreibübungen besonders schwer. Es kann zu Verdrehungen einzelner Wörter oder Silben kommen, manch ein Kind schreibt sogar in Spiegelschrift. Geduld und liebevolle Unterstützung in der Schule und zuhause helfen da natürlich mehr als Strafen und Tadel. Für einen Linkshänder ist die ganze auf Rechtshänder ausgerichtete Umwelt erst einmal verkehrt herum, gebt eurem Kind also Zeit.
Tipps für den Schulalltag
Wichtig ist, dass ein Linkshänder auch links in der Bank sitzen soll, um sich nicht mit dem Ellenbogen eines rechtshändigen Banknachbarn in die Quere zu kommen. Achtet darauf, dass euer Kind sich von Anfang an die richtige Haltung angewöhnt. Um ein Verwischen der Tinte zu vermeiden, darf das Blatt nicht gerade liegen, sondern muss im Uhrzeigersinn so gedreht werden, dass die Hand unter der Schreiblinie bleibt.
Die Anschaffung eines speziellen Linkshänderfüllers lohnt sich auf jeden Fall, ob euer Kind noch weitere spezielle Linkshändergeräte wie eine Linkshänderschere braucht, solltet ihr es einfach ausprobieren lassen. Dann steht einem normalen Schulalltag nichts mehr im Wege.