Kita – Wer, Wie, Wo?
Irgendwann kommt der Zeitpunkt, an dem die Kleinen nicht nur für ein oder zwei Stunden zum Aufpassen bei Oma oder Freunden sind, sondern für einige Stunden in die Obhut einer Kindertagesstätte kommen. Meistens aus beruflichen Gründen, weil beide Eltern arbeiten müssen und manchmal weil es einfach Zeit wird, dass der Schützling Kontakt zu anderen Kindern bekommt. Für viele Eltern ist dieser Schritt gar nicht so einfach. Schließlich soll sich das Kind dort so wohl wie möglich fühlen. Die Auswahl der richtigen Betreuung ist somit der erste wichtige Schritt.
Was bedeutet Kita eigentlich?
Kindertagesstätten (kurz Kitas) bieten Kindern die Möglichkeit, gemeinsam zu spielen und zu lernen. Im Grunde gibt es dabei drei verschiedene Formen. Zum einen die Kindergrippe, in der die ganz Kleinen bis zu dreijährigen Gäste betreut werden. Zum anderen gibt es den Kindergarten, der als Vorstufe zur Schule dient und bereits die ersten sozialen Kontakte der Kinder untereinander fördert und unterstützt.
Zu guter Letzt besteht die Möglichkeit, einen Kinderhort zu besuchen. Dieser findet meist nach der Schule statt. Schüler bekommen eine warme Mahlzeit und Hilfe bei den Hausaufgaben. In einigen Städten gibt es Kindertagesstätten, in denen es keine bestimmte Altersgrenze gibt, was bedeutet, dass sowohl Kleinkinder als auch Schüler in einer gemeinsamen Einrichtung betreut werden. Dies ist jedoch von Stadt zu Stadt und von Bundesland zu Bundesland verschieden.
Worauf muss ich achten?
Bei der Auswahl spielt das Alter also eine entscheidende Rolle. Mit Gleichaltrigen fühlen sich die Kleinen meistens am wohlsten. Sie lernen und spielen auf dem gleichen Niveau wie die anderen Kinder. Eine gemischte Kita-Form, bei der große und kleine Kinder gemeinsam betreut werden, lohnt sich, wenn zwei oder mehrere Geschwister eine solche Einrichtung besuchen. Zum einen erspart es den Eltern Zeit, da sie die Kinder nicht an verschiedene Orte bringen müssen und zum anderen ist der große Bruder oder die Schwester, somit eine wichtige Bezugsperson, in der Nähe.
Der Qualitäts-Check
Um die Qualität von Kitas zu sichern, wurde vor über zehn Jahren von dem Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend eine Initiative zur Qualitätssicherung in den Kindertageseinrichtungen gegründet. In diesem Zuge wurde von Pädagogen der Freien Universität Berlin ein Kriterienkatalog entwickelt. Seit 2005 können Kindertagesstätten sich zusätzlich einem Qualitätstest unterziehen und ein Kindergartengütesiegel erhalten.
Was spielt außerdem eine wichtige Rolle?
Aber nicht nur ein Gütesiegel kann ausschlaggebend für die Wahl einer Kita sein. Es gibt viele verschiedene Faktoren, die im Vorwege beachtet werden müssen. Wie bereits erwähnt, zählt in erster Linie das Alter und die Frage, ob weitere Geschwister bereits eine Einrichtung besuchen. In einigen Fällen, zum Beispiel bei Zwillingen, möchten die Eltern, dass diese lernen, auch mit anderen Kindern zu spielen. Deshalb müssen die Kleinen aber nicht zwangsläufig in verschiedene Kitas gehen. Innerhalb der Tagesstätten gibt es häufig verschiedene Gruppen, so dass die Geschwister zwar in eine gemeinsame Kita gehen, aber durch andere Betreuer und Kinder neue Kontakte knüpfen.
Ist es das erste Kind, das eine Kita besuchen wird, fällt Eltern die Auswahl häufig noch viel schwieriger. Ratsam ist in diesem Fall, sich bei Freunden, Verwandten und Nachbarn zu informieren, ob diese eine gute Einrichtung kennen. Etwas abseits der Großstädte ist die Auswahl an Kitas teilweise nicht sonderlich breit gefächert. Obwohl die Nähe eine entscheidende Rolle spielt, sollte der erste Eindruck beim Besuch des nächstgelegenen Kindergartens auf Anhieb gut sein. Nur dann ist es nicht ganz so schwierig, den Schützling für einige Stunden in fremde Hände zu geben. Ist dies nicht der Fall, lohnt sich der Weg zu einer etwas weiter entfernten Kindertagesstätte, in der sich Eltern und Kinder vom ersten Moment an wohl fühlen.
Besondere pädagogische Ausprägungen
In vielen größeren Städten und auch vereinzelt etwas weiter auf dem Land, gibt es Kitas, die nach besonderen pädagogischen Grundsätzen geführt werden. So gibt es beispielsweise Kindertagesstätten, die sich intensiv mit der Natur beschäftigen oder in denen nach der Waldorf– oder Montessori-Pädagogik gespielt und gelernt wird.
5 Schritte zur passenden Kita
Leicht fällt die Entscheidung für eine Kita den meisten Eltern nicht. Um die Auswahl etwas zu erleichtern hilft es oft schon, die angesprochen Punkte durchzugehen.
1. Wie alt ist das Kind?
2. Gibt es Geschwister die ebenfalls eine Kita besuchen?
3. Können Bekannte eine gute Kita empfehlen?
4. Wie viele Kitas stehen zur Auswahl in der Umgebung? (Auch wenn es einige Zeit in Anspruch nimmt, sollten diese alle einmal vorab besucht werden)
5. Soll der Schützling nach einer besonderen pädagogischen Form betreut werden?
Sind diese fünf Schritte geklärt, ist der Weg zur passenden Kita für Eltern und Kinder häufig gar nicht mehr so weit.