Mangelware Krippenplatz

Mangelware Krippenplatz © 2010 Photos.com

Die Geburtenraten sinken. Schon prognostizieren Statistiken die Deutschen würden aussterben. Und die Anreize für junge Karrierefrauen ein Kind zu bekommen, sind wahrlich gering. So muss eine Mutter, die nach der Geburt des Nachwuchses gerne wieder arbeiten gehen würde regelrecht um einen Krippenplatz kämpfen.

Denn auf tausend Kinder kommen in manchen Bundesländer gerade mal um die 26 Krippenplätze. Manche Schwangere melden ihre Kinder daher schon vor der Geburt an, da die Wartelisten so lang sind.

Die Aussicht nach der Geburt des Nachwuchses keine Arbeit – selbst wenn man sie angeboten bekommt – annehmen zu können, weil man keine Betreuung für den Sprössling findet, schreckt viele Frauen ab.


Voraussetzungen schaffen

Ist das eigene Kind eine Karrierebremse, oder, noch schlimmer, führt es in den sozialen Abstieg? Damit diese Horrorvision mancher Mütter nicht wahr wird, beschloss die damalige Familienministerin Ursula von der Leyen 2008, dass bis zum Jahr 2013 jedes dritte Kind einen Betreuungsplatz bekommt. Doch von dieser Situation ist zwei Jahre später noch nicht allzu viel zu spüren. Noch immer klagen Mütter über zu lange Wartelisten. Denn nicht in jedem Bundesland hat ein Kind ein Recht auf einen Krippenplatz.

Zwar bekommen Kommunen, wenn sie es beantragen, Fördergelder zum Ausbau der Krippen, doch empfinden Mütter, dass dies viel zu wenig in Anspruch genommen wird. Manche größere Unternehmen bieten bereits in firmeneigenen Krippen eine Betreuungsmöglichkeit für den Nachwuchs der Angestellten an. So können sie junge, sehr gute Fachkräfte an die Firma binden. Für die freie Wirtschaft lohnt es sich also in die Kinderbetreuung zu investieren, auch wenn noch lange nicht alle Unternehmen darauf setzen.

Beruf und Kind vereinbaren

Hat man erst einmal einen Krippenplatz ergattert, dann hilft der Staat vor allem alleinerziehenden Elternteilen bei der Finanzierung der Betreuung des Nachwuchses. Doch bis dahin ist es ein langer Weg, den viele Eltern alleine gehen müssen.

Die Krippenleiter können die Situation der verzweifelten Mütter und Väter, die gerne in den Beruf zurück möchten es jedoch ohne einen Platz für ihr Kind nicht können, zwar nachvollziehen, ihnen aber nicht immer helfen. Die langen Wartezeiten auf einen Betreuungsplatz, bringen viele Mütter dazu ihr Kind schon lange vor Geburt auf die Wartelisten zu setzen.

Experten raten den Betroffenen, sich so früh wie möglich um die Organisation eines Krippenplatzes zu kümmern. Auch sollten sich angehende Eltern nach Alternativen zur Betreuung ihres Kindes erkundigen: Gibt es Verwandte, die mal auf den Sprössling aufpassen können, oder enge Freunde?

Vielleicht kann man auch eine Nanny engagieren, die sich um das Kind kümmern kann, während die Eltern auf der Arbeit sind. Vor allem der frühe Preisvergleich von Babysitteragenturen ist hilfreich, um die Tagesmutter zu finden, die sowohl vom Charakter, als auch vom Preis passt.

Tagesmütter voll beschäftigt

Tatsächlich berichten Nanny-Agenturen, dass der Bedarf an fachkundigen und liebevollen Tagesmüttern in den letzten Jahren enorm angestiegen ist. Experten raten, bei der Auswahl der Tagesmutter auf einige wichtige Punkte zu achten: Nachdem erste Angebote und Lebensläufe durchgeschaut worden sind, sollte man sich mit der Tagesmutter persönlich in Kontakt setzen.

Fragen wie „Sind wir uns sympathisch?“, „Welchen Sprachstil, welchen Bildungsstand hat die potentielle Nanny?“ sind nun zu klären. Denn immerhin wird die Tagesmutter den ganzen Tag mit dem eigenen Kind zusammen sein und von ihr in seiner Entwicklung mitgeprägt werden. Außerdem kann es sein, dass der Mama eine Nanny sympathisch ist, die Harmonie zwischen ihr und dem Junior aber so gar nicht aufkommen will. Dann ist es vernünftiger, eine andere Tagesmutter in Betracht zu ziehen.

Auch sollte man grundlegende Erziehungsmethoden mit der Nanny besprechen, damit Streitigkeiten oder Unstimmigkeiten von Anfang an ausgeschlossen werden können. Die Bundesregierung unterstützt alleinerziehende Elternteile und Familien, die ihren Nachwuchs betreuen lassen. Genauere Informationen zu Modalitäten und Voraussetzungen gibt die Homepage des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (www.bmfsfj.de).

Der Blick in die Zukunft – Hortplätze sind ebefalls Mangelware und der Kampf geht weiter

Wichtig ist es sich bewusst zu machen, dass nach dem Krippenplatz und dem Ganztagskindergarten der Nachwuchs von Müttern und Vätern, die den ganzen Tag arbeiten, auch nach der Schule eine Betreuung braucht.

Hortplätze sind nämlich genauso Mangelware wie die Krippenplätze und damit nicht erneut ein Betreuungsengpass entsteht, ist es gut sich bereist weit im Vorfeld um eine qualifizierte Nanny zu kümmern.

Schreibt uns eure Erfahrungen zum Thema Krippenplatz!