Mit heilenden Aromen durch die Schwangerschaft
Orange gegen Übelkeit, Lavendel gegen trübe Gedanken und Rose für eine leichtere Geburt. Schon seit vielen Jahrhunderten helfen und heilen Hebammen ihre Patientinnen mit den sanften Düften aus der Aromatherapie.
Die hochkonzentrierten ätherischen Öle aus Blüten, Wurzeln, Rinde oder Samenkörnern verhelfen in einer sanften Weise Körper und Geist zu mehr Harmonie und Gesundheit. Gerade Schwangere können mit dieser wunderbaren Heilweise viele der typischen Beschwerden vermeiden oder lindern.
Nie ohne den Arzt oder Heilpraktiker
Eine wichtige Voraussetzung für die Anwendung der ätherischen Öle ist, dass die Schwangerschaft normal verläuft. Die Einnahme der Aromaöle ist während der neun Monate absolut tabu. Massagen und Wickel sind erlaubt, jedoch sollte die Auswahl der Öle zuvor mit dem behandelnden Arzt oder Heilpraktiker abgesprochen werden. Vor allem stark kampfer- und mentholhaltige Öle sind für Schwangere nicht geeignet.
100 Prozent müssen es sein
Die Reinheit der ätherischen Öle entscheidet auch über ihre Wirksamkeit. Duftöle, also rein synthetisch hergestellte Essenzen, sind dringend zu meiden, sie dürfen in keinem Fall auf der Haut angewendet werden. 100 Prozent ätherische beziehungsweise naturreine Öle, sind in der Apotheke oder dem Reformhaus zu kaufen. Dort wird man gut beraten und kann davon ausgehen, dass die erworbenen Essenzen von bester Qualität sind. Um selbst zu überprüfen, ob die Öle eine gute Qualität haben, sollte das Etikett genau gelesen werden: Es muss Angaben über die Reinheit geben (100 Prozent ätherisch, naturrein), den deutschen und botanischen Namen der Pflanze, das Herkunftsland sowie die Herstelleradresse.
Lampe, Wickel oder Massageöl
Die Anwendungsmöglichkeiten der ätherischen Öle sind vielfältig. Für Schwangere gilt jedoch die Grundregel: Immer schön oberflächlich bleiben, das heißt die Öle dürfen nicht innerlich angewandt werden. Das Verduften der Öle in der Aromalampe, die man in Fach- oder Dekogeschäften beziehen kann, ist eine sanfte Methode der Heilung. Die Kerze sollte von der Wasserschale der Lampe einen Abstand von 10 cm nicht unterschreiten. Denn andernfalls, könnte das Wasser schnell zu kochen beginnen und der Duft würde sich unangenehm verändern. Je nach Raumgröße werden in das Wasser 1 bis 3 Tropfen Öl gegeben. Denn bei den hochkonzentrierten Essenzen sollte bedacht werden, dass weniger oft mehr ist. Eine Überdosierung der Öle kann nämlich zu Kopfschmerzen und Übelkeit führen.
Der Wickel wird bei Schwangeren meistens an den Beinen angewendet. Dazu tränkt man ein Baumwolltuch in einem Liter lauwarmem Wasser, in das zuvor je nach Rezeptangabe das ätherische Öl getropft worden ist. Der Wickel wird dann ausgewrungen, bis er nicht mehr tropft, am Bein angelegt und mit einem trockenen, kuscheligen Handtuch umwickelt. Für ein entspannendes Massageöl wird das ätherische Öl in ein Trägeröl gegeben, dies sind fettende Öle wie Olive-, Mandel- oder Jojobaöl. Dabei kommen auf einen Esslöffel Basisöl mindestens ein Tropfen und maximal drei Tropfen ätherisches Öl. Die Mischung wird gut verrührt und dann sanft auf der Haut einmassiert.
Grapefruit gegen Übelkeit
Frische und zitronige Aromen helfen wunderbar gegen die Übelkeit, die so manche Schwangere in den neun Monaten immer mal wieder heimsucht. Zu Hause kann eine Duftlampe, die den sonnigen Duft von Orangen-, Zitronen- oder Grapefruitöl verströmt, wahre Wunder wirken. Für Übelkeitsattacken unterwegs hilft ein mit dem Öl betropftes Taschentuch, das immer griffbereit in der – dann ebenfalls wohlig duftenden – Handtasche wartet. Das ätherische Öl aus den Südfrüchten Orange, Zitrone und Grapefruit hellt außerdem die Stimmung auf und wirkt entspannend auf Körper und Geist.
Lavendel gegen müde Treter
Das Baby wächst und das Gewicht von Mama gleich mit. So kommt es, dass irgendwann die Beine weht tun und verkrampft sind. Lavendel wirkt hier wohltuend und erleichternd. Die lila blühende Pflanze ist in der Naturheilmedizin ein Dauerbrenner und darf in keiner Hausapotheke fehlen. Bei Schwangeren wird das Lavendelöl besonders gerne eingesetzt, um das innere Gleichgewicht wieder herzustellen und Wasseransammlungen in den Beinen aufzulösen. Nach einem die Durchblutung anregenden und den Geist ausgleichenden Wickel mit Lavendelöl können Schwangere gleich viel leichter durchs Leben gehen. Für den Wickel mischt man in einem Liter Wasser einen Esslöffel Apfelessig und fünf Tropfen ätherisches Lavendelöl und legt das darin getränkte Baumwolltuch, wie oben beschrieben, auf die Beine. Wichtig ist es, dass die Beine während der Einwirkzeit hoch gelegt werden.
Rückenschmerzen ade
Wenn der Rücken schmerzt, dann kann eine wärmende Massage die unangenehmen Verspannungen lösen und der Schmerz weicht der Freude über den baldigen Nachwuchs. Eine Mischung aus 100 ml Mandelöl, sechs Tropfen Lavendel- und je zwei Tropfen Orangen- und Sandelholzöl wirkt durchblutungsfördernd, die Stimmung aufhellend, sowohl gegen Kopfschmerzen als auch gegen Verspannungen und pflegt die Haut.
Rosenduft während der Geburt
Das ätherische Rosenöl ist schon seit dem Mittelalter ein bewährtes Mittel in der Frauenheilkunde. So hilft es der Frau während der Geburt, sich zu entspannen und sich dem Geburtsvorgang zu öffnen. Das ausgleichende und entspannende Öl kann in der Duftlampe verdampft werden und wirkt so auch auf den werdenden Vater und das medizinische Fachpersonal harmonisierend. In dieser rosigen Atmosphäre fühlt sich der neue Erdenbürger sicherlich ebenfalls gleich willkommen.