Sauberwerden – Stressfrei für Eltern und Kind
Wie viele Windeln verbraucht so ein Babypopo wohl? Liebe Eltern, fangen Sie lieber gar nicht erst an nachzurechnen, wie viel Geld Sie in den Windelkonsum ihres Babys investieren müssen, bis es sauber geworden ist.
Sowieso könnte es mit dem Wickeln doch mal ein Ende haben, immerhin werden die Stinker, die der Nachwuchs natürlicher- und gesunderweise so von sich gibt ja auch nicht weniger oder wohlriechender. Ganz im Gegenteil, irgendwann ist sie auch dem Junior einfach zu lästig, diese Wickelei. An diesem Punkt angekommen ist für alle beteiligten – Mama, Papa und Kind – klar: Etwas muss sich ändern, doch während der Nachwuchs noch nicht so ganz erahnen kann, was da auf ihn zukommen wird, wissen es die Eltern um so besser: Das Kind muss sauber werden.
Der richtige Zeitpunkt zum Sauberwerden
Zwischen dem zweiten und dem dritten Lebensjahr lernen Kinder, wie man das Töpfchen oder die Toilette benutzt. Das Projekt „Sauberwerden“ beginnt mit der Kontrolle der Kleinen über ihren Darm, nun bemerken sie, das sie mal groß müssen und können dies auch schon mitteilen. Erst etwas später entwickeln sie die Macht über das Pipi. Wenn der Nachwuchs sich verstärkt für die Toilette interessiert, sich auch mal da hinsetzen will, wo Mama und Papa immer sitzen, es sich nicht mehr gerne wickeln lässt, sich meldet wenn die Windel voll ist oder sich stets versteckt – also alleine sein will – wenn es mal muss, dann ist tatsächlich der Zeitpunkt gekommen, das Kind beim Sauberwerden zu unterstützen.
Ohne Druck geht’s besser
Man sollte von seinem Kind aber keine Wunder erwarten. Es ist ganz normal, dass der Prozess des Sauberwerdens sich bis zu zwei Jahren hinzieht. In dieser Zeit wird es immer mal wieder Zwischenfälle geben, in denen das Geschäft mal da landet, wo es eigentlich nicht unbedingt hingehört. Es wird mal Tränen geben und Verwirrung – denn auch Körperverständnis und -kontrolle muss das Kind erst lernen. Ein zu strenges Herangehen an das Sauberwerden kann bei den Kleinen eher zu einem verstörten Verhältnis zur eigenen Körperlichkeit führen und gang gegenteilig die Wirkung haben, dass das Kind sich erst recht einnässt.
Auch Imponiergehabe anderer Eltern („Also unser Felix, der geht schon seit zwei Wochen alleine aufs Töpfchen!“) sollte Sie völlig kalt lassen. Jedes Kind ist ein Individuum und sollte sich darum auch genau die Zeit für seine eigene Entwicklung nehmen dürfen, die es eben braucht, um sauber zu werden. Ein Gang zum Kinderarzt ist nur dann erforderlich, wenn der Nachwuchs auch nach dem fünften Lebensjahr noch die Windeln braucht, dann muss eine krankhafte Ursache für das Einnässen ausgeschlossen werden.
Was darf es sein: Toilette oder Töpfchen?
Für die kleinen Kinderpopos, ist so eine große Toilette einfach viel zu unsicher: Die Füße baumeln in der Luft und auf dem schmalen Rand kann man sich einfach nicht richtig halten, um entspannt sein Geschäft erledigen zu können. Abhilfe schafft hier ein Toilettenaufsatz, der einen bequemen Sitz ermöglicht, oder eben das altbewährte Töpfchen. Ganz ungezwungen sollte man seinem Kind immer mal wieder das Töpfchen anbieten, frei nach dem Motto „Komm, wir spielen mal aufs Klo gehen.“.
Wie wäre es denn, wenn sie zusammen mit ihrem Kind ins Bad gehen und sich beide aufs Örtchen setzen und Pipi machen – Mama auf der großen Toilette und der Nachwuchs auf der Mini-Version. Ganz spielerisch zeigen sie so ihrem Kind, wie man erst die Hose aufmacht, sich dann setzt und sich dann mit dem Toilettenpapier säubert – klar, dass hier Mama noch mithilft. Oder spielen Sie mit Ihrem Kind, dem Töpfchen und einem Teddy oder einer Puppe „Aufs Klo gehen“. Lassen Sie das Kind die Puppe entkleiden und aufs Töpfchen setzen, das nimmt auch Kindern, die Angst vor dem Klo-Gang haben, die Hemmungen und animiert sie zur Nachahmung.
Und wenn das Geschäft erledigt wurde? Dann sollte man das Kind loben und gemeinsam die Toilettenspülung betätigen oder das Töpfchen sauber machen. Manche Kinder können sich von ihrem Geschäft nicht trennen und weinen, wenn Mama es wegspülen will. Psychologen erklären, dass Kinder ihr Geschäft noch als einen Teil von sich betrachten, den man doch nicht so einfach wegspülen kann. Hier ist es ratsam, den Töpfcheninhalt erst dann zu entsorgen, wenn das Kind gerade nicht dabei ist. Diese Fixierung gibt sich recht bald von alleine.
Experten wissen, dass es nichts nützt, Kinder wie ein Hündchen immer zur gleichen Zeit auf den Topf zu setzen. Viel eher ratsam ist es, dem Kind zu erklären, dass, wenn es im Bauch drückt, es Mama oder Papa sagen soll, dass es mal aufs Klo muss. Dann setzen sie das Kind aufs Töpfchen, sollte aber gar nichts kommen oder das Malheur doch mal zu früh stattfinden, dann ist Schimpfen unangebracht. Ermuntern Sie ihr Kind dazu, dass es in Zukunft einfach ein bisschen früher bescheid sagen soll.
Und loben Sie es, wenn es den Zusammenhang zwischen dem Blasen- oder Darmdrücken und dem Entleeren auf dem Töpfchen richtig gedeutet hat und rechtzeitig bescheid gesagt hat – und schneller als man denkt ist das Kind ein wahrer Kloexperte geworden.