Schwanger und Heuschnupfen – Was kann man gegen die Allergie tun?
Valentina ist 28 Jahre alt und sie ist schwanger. Doch die Freude um den Nachwuchs wird getrübt, denn Valentina ist seit ihrer Jugend starke Allergikerin. Jedes Jahr im März beginnt mit den wunderschönen Frühlingsblüten auch ihre Nase zu blühen: Sie schnupft, niest und hustet sich durch das weitere Jahr.
Und nun, da sie schwanger ist, darf sie die Allergiemittel, wie Nasenspray und Antihistaminika in Tablettenform, nicht mehr einnehmen, sonst würde sie ja ihr ungeborenes Kind gefährden. Valentinas Sohn ist nun bereits ein Jahr alt und sie hat keinen Heuschnupfen mehr! Tatsächlich hat sich die Allergie durch die Hormonumstellung während der Schwangerschaft verflüchtigt.
So eine Kurierung des Heuschnupfens durch eine Schwangerschaft ist natürlich nicht die Regel, wissen Allergologen und Frauenärzte. Dennoch kann es sein, dass manche Frauen, wie Valentina, diesen Nebeneffekt genießen können. Andere Schwangere, berichten die Experten, erleben dagegen genau das Gegenteil: Bei Ihnen wird die Allergie noch stärker. Selbst Fachärzte können nicht prognostizieren, wie genau sich die Allergie in der Schwangerschaft verändert, bei starken Belastungen, wie zum Beispiel dem allergischen Asthma, wird die Schwangere sogar weiterhin Medikamente einnehmen müssen.
Allergiemittel in der Schwangerschaft
Generell raten Frauenärzte den schwangeren Allergikerinnen sofort nach bekannt werden der Schwangerschaft, einen Facharzt für Allergologie aufzusuchen. Dieser kann dann zusammen mit der Patientin herausfinden welche Medikamente sie eventuell noch einnehmen darf. In der Regel aber sind bei einem Heuschnupfen in der Schwangerschaft die üblichen Antihistaminika sowie Nasensprays tabu.
Denn noch immer kann die medizinische Wissenschaft nicht genau ausschließen, dass diese Präparate den Embryo und später den Fötus schädigen. Auch die Meinung der Fachärzte geht hier auseinander, einige meinen lokal aufgetragene Antihistaminika würden das Kind im Mutterleib gar nicht erst erreichen. Andere Ärzte warnen ausdrücklich davor, die Wirkung der Medikamente zu unterschätzen, immerhin gingen die Präparate ja auch in den Blutkreislauf über, der auch den Fötus versorgt.
Bei Schwangeren, die unter Asthma leiden, sind sich die Experten jedoch einig, dass die Mutter mit einem Medikament behandelt werden muss. Denn ein asthmatischer Anfall kann auch in dem im Wachstum befindlichen Körper des ungeborenen Kindes Schäden verursachen. Im schlimmsten Fall wird die Entwicklung des Babys gestört, da es zu einer temporären Unterversorgung mit Sauerstoff kommen kann. Fachärzte beraten die Schwangere darüber hinaus, wie sie sich bei einem Anfall korrekt verhält, um eventuelle negative Folgen auszuschließen.
Hyposensibilisierung in der Schwangerschaft
Wenn die junge Mutter von ihrer Schwangerschaft erfährt, während sie gegen ihre Allergie gerade eine Hyposensibilisierung durchführen lässt, dann ist es auch hier sinnvoll, sich mit dem behandelnden Allergologen und dem Frauenarzt zu beraten. Meistens kann die Therapie, bei der das Allergen über einen längeren Zeitraum in ansteigenden Dosen unter die Haut gespritzt wird, fortgesetzt werden, vorausgesetzt, dass die Schwangere sie bisher auch gut vertragen hat. Wenn die Schwangerschaft bereits bekannt ist, raten Experten allerdings davon ab, mit einer Hyposensibilisierung neu zu beginnen, da dies den Organismus überfordern könnte.
Alternative Heilmethoden in der Schwangerschaft
Sehr hilfreich gegen den Heuschnupfen sind einige alternative und natürliche Methoden, die auch während einer Schwangerschaft angewandt werden können. Heilpraktiker können hierbei fachkundigen Rat geben.
Generell gilt, dass Allergikerinnen vor dem zu Bett gehen die Haare waschen sollten, da sich in diesen gerne die die allergischen Symptome auslösende Pollen festsetzen. Auch sollte man stets bei geschlossenem Fenster schlafen. Eine Aromalampe, in der man einige wenige Tropfen Cajeput- oder Thymianöl im Schlafzimmer verdampfen lässt, befeuchten die Atemwege und lassen die vom Heuschnupfen gereizten und geschwollenen Schleimhäute in Nase und Mund zur Ruhe kommen. Beim Autofahren sollte man ebenfalls stets die Fenster geschlossen halten.
Ebenso ist es ratsam, die aufgrund der Allergie brennenden und juckenden Augen nicht zu reiben, so reizt man das Auge nur noch mehr. Nachdem man die Augen sanft mit Wasser ausgespült hat, bringen kühlende Wattepads, die man in kaltem Augentrosttee (Augentrost ist in der Apotheke erhältlich) getränkt hat Erleichterung. Eine Nasenspülung mit Salzwasser (die genaue Dosierung von Salz und Wasser erklären Heilpraktiker oder Apotheker fachkundig) wirkt schleimhautabschwellend und lindert die Heuschnupfenbeschwerden. Hilfreich ist dabei die Verwendung einer Nasendusche, diese kleine Kanne ist in der Apotheke oder der Drogerie erhältlich. Von innen kann man den Organismus mit Rotbuschtee stärken, dieser wirkt generell positiv auf den schwangeren Körper und hilft zusätzlich gegen jede Form von Allergien.
Allergie in der Stillzeit
Nun ist das Baby da, aber Mama hat noch immer den fiesen Heuschnupfen. Auch während der Stillzeit ist der Gebrauch von Medikamenten mit dem Allergologen oder dem Frauenarzt abzusprechen. Übrigens sollten Kinder von Müttern, die selbst allergisch sind, ihre Babys unbedingt stillen. Denn Experten wissen, dass die Tendenz, eine Allergie zu bekommen, vererbt werden kann. Die Muttermilch aber enthält viele gute Abwehrstoffe, die dem Säugling helfen, gegen eine Allergie resistent zu bleiben. Auch in der Stillzeit kann man die alternativen Heilmethoden nutzen, sie beeinflussen die Zusammensetzung der Muttermilch in der Regel nicht.